Gegründet wurde das Ev.-Luth. Diakonissenhaus Leipzig 1891 vom Leiter der Leipziger evangelischen Kirche, Oskar Pank. Es agierte es innerhalb der Kaiserswerther Mutterhausdiakonie von Beginn an weitgehend selbstständig. Die Tätigkeit der christlichen Diakonissen trug maßgeblich zur Linderung der sozialen Missstände im Leipzig des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts bei – paradoxerweise gerade im damaligen „gottlosen“ Arbeitervorort Lindenau.
Eine wichtige Rolle für die Gesundheitsversorgung der Stadt spielte das Diakonissenkrankenhaus, das 1900 erbaut wurde und sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einer wichtigen Institution entwickelte. Hier wirkten medizinische Pioniere wie Heinrich Braun, der eine neue Narkosemethode entwickelte. In den beiden Weltkriegen diente es als Lazarett. In beiden Diktaturen versuchte die Leitung des Hauses so zu agieren, dass das Diakonissenkrankenhaus seine medizinischen und pflegerischen Aufgaben weiterhin wahrnehmen konnte und gleichzeitig politisch möglichst unabhängig blieb. Die Mitarbeit der Diakonissen war auch in den sächsischen Kirchgemeinden und in vielen anderen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen Sachsens spürbar und erlebbar.
1891-1897 | Gründung des Diakonissenhauses mit der Aufnahme der ersten Schwestern in der Thomaskirche, praktische Krankenpflegeausbildung im "Städtischen Hospital St. Jacob" |
1900 | 01.10. Einweihung des Diakonissenmutterhauses 25.10. Eröffnung des Krankenhauses: 76 chirurgische Betten, Chefarzt Geheimrat Prof. Dr.med. Heinrich Braun; 24 internistische Betten, Chefarzt Prof. Dr. med. Jeróme Lange, Einrichtung einer chirurgischen Ambulanz |
1902 | Bau der Krankenbaracken bis Station 7 |
1914 | Anstieg der Bettenzahl auf 194, zunächst Bereitstellung von 87 Betten, dann des ganzen Krankenhauses als Lazarett |
1919 | Schließung des Reserve-Lazaretts |
1925 | Das Ministerium erteilt der Krankenpflegeschule die Staatliche Anerkennung. |
1928 | Einweihung des Poliklinik-Gebäudes |
1933 | Einweihung Feierabendhaus für Diakonissen |
1939 | mit Beginn des Zweiten Weltkrieges Übergabe des Krankenhauses als Reserve-Lazarett, am 18.09. Eintreffen von 226 Verwundeten aus Polen |
1943 | trotz schwerer Fliegerangriffe bleibt das Diakonissenhaus von Beschädigungen verschont |
1945 | mit Räumung des Lazarettes wieder allgemeiner Krankenhausbetrieb |
1952 | Grundsteinlegung des Operations- / Röntgengebäudes |
1954 | Einweihung des Operations- und Röntgengebäudes |
1976 | nach "Ausbildungsvereinbarung vom 2.6.75" Zuordnung der Krankenpflegeausbildung an die Medizinische Fachschule am Bezirkskrankenhaus St. Georg Leipzig mit jährlichen Kontingent von 20 Plätzen (vierjährige Ausbildung: Pflegevorjahr, 3 Fachschuljahre) |
1983 | Aufstellung von vier Raumzellen als Auslagerungsmöglichkeit des Poliklinik-Betriebes, Beginn Sanierung Poliklinik-Gebäude |
1988 | Beginn Erweiterung OP-Gebäude |
1990 | Abschlusssanierung Poliklinik-Gebäude ab 03.10. Krankenpflegeausbildung wieder eigenverantwortlich als " Krankenpflegeschule am Krankenhaus des Ev.-Luth. Diakonissenhaus Leipzig e.V.", (jetzt Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege) |
1991 | 01.02. Hunderjähriges Jubiläum des Ev.-Luth. Diakonissenhaus Leipzig e.V. |
1992 | Einweihung der neuen Röntgenabteilung mit Computer-Tomographen, Einweihung der erweiterten Operationsabteilung und der neuen Intensivstation mit 10 Betten |
1995 | Mit 01.01. wird das Ev.-Luth. Diakonissenkrankenhaus in der Rechtsform einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung betrieben, alleiniger Gesellschafter ist der Ev.-Luth. Diakonissenhaus Leipzig e.V. |
2000 |
Zusammenführung der Krankenhäuser Diakonissenkrankenhaus Leipzig und Bethanien Leipzig - Erste Belegklinik Sachsens 24.10. Hundertjähriges Jubiläum des Diakonissenkrankenhauses |
2012 | 12. November Eröffnung der KiTa "Arche Noah" im ehemaligen Pfarrhaus |
Das Ev.-Luth. Diakonissenhaus Leipzig hat sich im Laufe der Geschichte zu dem heutigen Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig (kurz Diako) entwickelt. Der Verein, der ursprünglich das Diakonissenhaus betrieb, ist nach wie vor auf dem Gelände ansässig. Weitere interessante Informationen zur Geschichte des Ev. Diakonissenkrankenhaue Leipzig finden Sie auch hier.
Diakonisse Else von Werdeck (Amtszeit 1893–1911)
Diakonisse Marie Möbius (Amtszeit 1911–1932)
Diakonisse Adelheid Rietschel (Amtszeit 1932–1960)
Diakonisse Elisabeth Paul (Amtszeit 1962 - 1987)
Diakonisse Roswitha Schröter (Amtszeit 1987 - 2001)
Pfarrerin Annegret Maurer (Amtszeit 2001 - 2005)
Pastor Volkmar Große (Amtszeit 1895–1923)
Pastor Gerhard Lohoff (Amtszeit 1924–1934)
Pastor Georg Hammitzsch (Amtszeit 1934–1946)
Pfarrer Paul Meis (Amtszeit 1947 - 1967)
Pfarrer Dr. Claus Petzold (Amtszeit 1967 - 1985)
Pfarrer Christoph Wartenberg (Amtszeit 1985 - 1993)
Pfarrer Hans-Christoph Runne (Amtszeit 1993 - 2013)
Pfarrer Dr. Michael Kühne (Amtszeit 2013 - 2022)
Pfarrerin Maria Beyer (Amtszeit seit 2022)